Liebe Rita, sehr geehrter Werner!
Hallo an alle Anderen!
Heute wurde ja der Pflegebonus an uns MA ausbezahlt. Danke einmal dafür.
Nun möchte ich aber bitte kurz meinen Senf dazugeben. (Das Folgende bezieht sich keineswegs auf Arcus – es ist die Vorgehensweise seitens unserer BRG zu der ich Stellung nehmen möchte)
Von der Bundesregierung beschlossenen und überall in den Medien angepriesenen € 2000.- für das Pflege – und Betreuungspersonal sind bei mir, als Vollzeit MA z.B. „nur“ € 763,99 angekommen. (wird eh bei allen so ungefähr gleich sein). Man hat es auch schon aus den Medien im November vernommen, dass aufgrund div. Abzüge ( SV Beitrag, Dienstgeberanteil, Dienstgeberbeitrag, LSt Beitrag lfd. / SZ) nur mehr ein ganz kleiner Teil übrig bleibt der ausbezahlt wird. Ist auch ein nettes Zuckerl, besser als nichts. Natürlich.
Aber genau sowas macht den Missmut und die Unzufriedenheit unter den Kollegen/innen aus. Eh nicht nur bei Arcus. Es zieht sich eh durch die ganze Branche.
Da werden € 2000.- von der BRG medial angepriesen, viele Leute hören das, die Einen freuen sich auf ein nettes Zuckerl für die letzten harten Monate etc., die Anderen (nicht aus dieser Branche) denken sich „wieso bekommen die so viel Geld“, im Endeffekt landet dann aber nur gerade mal etwas mehr als 1/3 von dem Geld auf dem Konto. (als Vollzeit MA). Da fühlt man sich ehrlich gesagt als MA im Pflege- und Betreuungsbereich sehr verarscht. Entschuldigung wegen dieser Wortwahl, aber es ist so. Solche Aktionen seitens der BRG schüren nur noch mehr die Unzufriedenheit in dieser Branche. Natürlich ist es toll wenn man einen extra Bonus bekommt, aber wie damit umgegangen wird ist nicht so toll.
Vielleicht könnt ihr (Rita und Werner) dies irgendwo am Land OÖ deponieren bzw. haben vl. auch andere Träger Erfahrungen in diese Richtung gemacht.
Somit wünsche ich euch Allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und weiterhin eine gute Zusammenarbeit in 2023.
LG M.
Hallo M.
Danke für deine sehr treffend formulierte Darstellung.
Vorweg: Ich sehe das Ganze genauso wie du.
Wir als Gewerkschaft haben die Vorgehensweise insbesondere der LR immer kritisiert. Genau an dem Tag an dem wir in Linz eine Protestkundgebung über die Zustände im Pflegebereich abgehalten haben, hat die BRG die „große Entlastung“ für das Pflegepersonal verkündet. Zwei Milliarden Euro für 2 Jahre sollen es sein. (Zum Vergleich: Die Covid-Maßnahmen haben ohne Kurzarbeit 40 Milliarden gekostet!) Zum gleichen Zeitpunkt kam aus der LR die Ankündigung der 2000 Euro. Wie leider in der letzten Zeit so oft (Corona Bonus, … und wie sie in den letzten zwei Jahren alle geheißen haben) hat sich wieder herausgestellt, dass es eigentlich nur eine Beruhigungspille für einen Bereich und seine Angestellten ist der mehr als nur einen Tropfen auf den heißen Stein braucht um wieder attraktiv zu werden.
Ich denke dass die 750 Euro ein Anfang sind. Es braucht einfach mehr monetäre Anerkennung und auch strukturelle Maßnahmen um den steigenden Bedarf in diesem Bereich decken zu können. Mit Beruhigungspillen und Bonuszahlungen wird sich das aber nicht ausgehen. Jedenfalls braucht es den politischen Willen, etwas zu ändern. Denn die Dienstgeber können nur das verteilen, was sie von der öffentlichen Hand bekommen. Zuversichtlich stimmt mich, dass auch bei den Dienstgebern das Bewusstsein angekommen ist, dass es so nicht weiter gehen kann und wir vielleicht so gemeinsam etwas erreichen können.
Wir werden jedenfalls alles daran setzen unsere Arbeitsbedingungen, und dazu gehört eben auch ein faires Gehalt, weiter zu verbessern.
LG
Horst Stöbich
BRVors.